Als ihr 1993 der Brahms-Preis des Schleswig-Holstein
Musikfestivals verliehen wurde, schrieb die Fachpresse:
Lisa
Smirnova überraschte wohl alle Zuhörer mit ihrer fantastischen
Darbietung. Die gesamte Palette positiver Eigenschaften vereinigt
sie in sich. Vielleicht hat die Klavierbranche nach dem Abtreten
der Grossen wie Horowitz und Richter nun endlich wieder einen
Megastar! Bemerkenswert ist, dass Lisa Smirnova die
einzige im Fach Klavier ist, an welche je diese Auszeichnung verliehen
wurde.
Ihrem besonderen Werdegang hat die österreichische Pianistin
russischer Herkunft es zu verdanken, dass sie die unterschiedlichen
Klang- und Spielkulturen sowohl der russischen als auch der mitteleuropäischen
Schule in sich vereint. Dementsprechend einzigartig ist auch ihr
Interpretationsstil. Und es ist ganz außergewöhnlich,
dass sich Lisa Smirnova entgegen der herkömmlichen Art großer
russischer Pianisten, sich nicht mit Werken der Romantik, sondern
gerade mit dem westeuropäischen Repertoire - von Händel
über die Wiener Klassik bis zu Brahms - einen Namen gemacht
hat.
Dabei war ihre Karriere als Pianistin so gar nicht geplant. Zunächst
wollte die gebürtige Moskauerin Vulkanologin
werden. Ihrer Großmutter hat sie es zu verdanken, dass sie
bereits mit vier Jahren mit dem Klavierunterricht beginnen durfte,
womit der Grundstein für Ihre herausragende Karriere gelegt
wurde. Gemeinsam mit Jewgeny Kissin wurde sie als hochbegabte
Klavier-Schülerin von Anna Kantor an der renommierten Gnessin
Schule aufgenommen. Im Anschluss studierte sie am Moskauer Tschaikowsky
Konservatorium, wo sie bei Heinrich Neuhaus Assistent und
Nachfolger, Lev Naumov Klavierunterricht nahm. Nach einer Begegnung
mit Professor Karl-Heinz Kämmerling, übersiedelte sie
1991 nach Österreich, wo sie bei ihm am Salzburger Mozarteum
ihr Studium fortsetzte und mit Auszeichnung absolvierte. Während
des Studiums legte sie ein kurzes Intermezzo in London
ein, um bei Maria Curcio ihre Ausbildung zu vertiefen; zudem besuchte
sie Miesterkurse bei Robert Levin.
Von Beginn an waren ihre Konzertaktivitäten sehr intensiv.
Sowohl als Solistin wie auch Kammermusikpartnerin ist Lisa Smirnova
weltweit gleichermaßen gefragt. Bereits mit 20 Jahren debütierte
sie in der Carnegie Hall in New York, und ging auf ihre erste
Japan-Tournee, wo sie im Santory Hall in Tokyo ihr Debut feierte.
1993 folgten Auftritte im Wigmore Hall London, in Concertgebouw
Amsterdam und im Wiener Konzerthaus. Im Sommer 1996 debütierte
sie mit Benjamin Schmid bei den Salzburger Festspielen. Ihre Konzertaktivitäten
erstrecken sich seither auf internationalen Konzertpodien in Europa,
Asien und USA und regelmäßig wiederkehrenden Gastspielen
bei den bedeutenden Festivals wie Salzburger Festspiele, Salzburger
Mozartwoche, Schleswig Holstein Festival und Lucerne Festival.
Als Solistin wird sie regelmäßig von international
wirkenden Orchestern eingeladen, u. a. dem Mozarteum Orchester
Salzburg, dem NÖ Tonkünstlerorchester, der Beethoven
Akademie Antwerpen, der Württembergischen Philharmonie, dem
Philharmonischen Staatsorchester Halle, der Rheinischen Philharmonie
Koblenz, der Breslauer Philharmonie W.Lutoslawski, den Ungarischen
Symphonikern Budapest, dem Moscow Chamber Orchestra und der Sinfonia
Varsovia, wo sie unter anderem mit Dirigenten wir Andrey Boreyko,
Ivor Bolton, Lev Markiz, Manfred Honeck und Carlos Kalmar zusammenarbeitete.
Auch hat sich keine Pianistin ihrer Generation in den letzten
Jahren so intensiv und vielfältig in der Kammermusik profilieren
können, wie Lisa Smirnova. Zu ihren regelmäßigen
Partnern zählten Musikgrößen wie Dmitry Sitkovetsky,
Antje Weithaas, Clemens Hagen, Benjamin Schmid, Thomas Zehetmair,
das Leipziger Streichquartett, Belcanto Strings, Sergej Nakariakov,
die Bläsersolisten der Berliner Philharmoniker und die Mitglieder
des Astor Piazzollas New Tango Quintetts.
Höchste Auszeichnungen für CD-Einspielungen
Gemeinsam mit dem prominenten Geiger Benjamin Schmid veröffentlichte
Lisa Smirnova erstmals Bachsche Sonaten und Partiten sowie Paganini´s
Capricen für Violine mit Klavierbegleitung von R. Schumann.
Diese Aufnahmen wurden von der internationalen Fachpresse begeistert
aufgenommen und erhielten höchste Auszeichnungen in Frankreich
und Australien. Ihre Partnerschaft mit BMG/Arte Nova Classics
1995-2002 wurde mit der Einspielung des Gesamtwerkes von Ernst
Bloch für Viola und Klavier mit Daniel Raiskin gekrönt,
die in Februar 2003 erschien und in kürzester Zeit die niederländischen
Klassik Charts eroberte.
Seit 2003 ist die Künstlerin beim New Artist Label Oehms
Classics unter Vertrag. Die erste Produktion eine Solo-CD
"Man lebt nur einmal" mit einer ungewöhnlichen
und sehr reizvollen Zusammenstellung der Walzer für Klavier
erschien im Herbst des gleichen Jahres und wurde bei Steinway
in Wien präsentiert.
Zahlreiche Rundfunkaufzeichnungen beim ORF, WDR, SDR, NDR, BBC
und Radio France und beim Bayerischen Rundfunk dokumentieren ihre
außergewöhnliche Laufbahn.
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